Der zynische Ablaßhandel Al Gores

Mit etwas Hintergrundwissen gerüstet verstehen wir nun auch
den „selbstlosen“ Einsatz der „Lichtgestalt“ Al Gore: der ist
nämlich seit 2001 selbst Hedgefonds-Manager. Gore war stellvertretender
Vorsitzender der „Metropolitan West Financial
LLC“ (Metwest), dessen Vorsitzender der einst wegen Insidergeschäften
verurteilte Michael Milken war. 2004 gründete Al
Gore den Londoner „Generation Investment Fund“, der massiv
im CO2-Emissions-Zertifikathandel tätig ist, und er ist im Board
von „Lehman Brothers“, die die Haupt-Broker für die Emissionshandelsrechte
sein wollen. Ausgerechnet Gore ist seit 2006
offizieller Berater der britischen Regierung in Klimafragen. 131
„Sein Haus mit Pool in Nashville/Tennessee verbrauche zu viel
Energie, berichtete ein konservatives Politik-Institut in Tennessee.
Die Gas-und Stromkosten beliefen sich auf jährlich fast
30.000 Dollar. Der prominenteste Warner in den USA vor einer
globalen Umweltkatastrophe fliege zudem häufig in geräumigen
Privatflugzeugen (mit besonders hohem Kerosinverbrauch),
berichtete der US-Sender Fox News.“ 132
Aber Al Gore hat eine weiße Weste, denn für sein Haus hat er
Emissionsscheine gekauft – von seiner eigenen Firma. Wie
dieser Ablaßhandel funktioniert, erklärt Inge Siller anhand eines
Beispiels aus Australien: „Ein Farmer beschloß, eine große
Anzahl von Bäumen zu ersetzen, die vor 100 Jahren gefällt
wurden. Er tat es, um der Erosion vorzubeugen, den Salzgehalt
des Bodens zu reduzieren und um den Schafen Schatten
zu spenden. Ein CO2-Ablaßhändler kam vorbei und erklärte
ihm, daß seine Bäume aus Sicht der CO2-Bilanz 40 Austral-
Dollars pro Hektar wert seien und gab ihm ein Zertifikat für seine
positive CO2-Bilanz. Der Händler kassierte 40 % an Vermittlungsprovision.

Er verkauft dann das CO2-Zertifikat (wieder mit Provision) an
ein Kohlekraftwerk weiter, das dann zwar kein CO2-Molekül
weniger ausstößt, aber dafür wird das Bruttosozialprodukt
durch den Verkauf und Kauf des Ablaßbriefes erhöht. Der
dann natürlich erhöhte Strompreis wird an den Endverbraucher
weitergegeben, und der Kreislauf ist perfekt. Nur Gewinner, ein
Verlierer, der aber ist das schwächste Glied in der Kette, nämlich
der Endverbraucher. Auf diese Weise entstanden in Australien
und anderswo schon riesige Monokulturen mit artfremden
Pflanzen, die das biologische Gleichgewicht durcheinander
brachten und mehr ökologische Schäden verursachten als
sie nutzten. Natürlich verursacht die Pflanzung und Pflege oder
Düngung der Bäume ebenfalls CO2, denn der Farmer pflanzt
nicht mithilfe eines Esels die Bäume, sondern mit schwerem
Gerät. Insofern ist der CO2-Haushalt nicht ausgeglichen. Alles
andere sind Milchmädchenrechnungen. Aber die theoretische
CO2-Bilanz ist gerettet.“133 Das ist Ablaßhandel vom Feinsten.
Martin Luther würde sich im Grabe herumdrehen.